Es ist Wochenende und wieder einmal zieht eine Regenfront über das Land. Glücklicherweise nur am Vormittag.
Schon um 12 Uhr war es in Embrach freundlich und sonnig. Am Wetterradar sah man, dass es in den nächsten Stunden auch in Staad aufklaren würde. Nur sollte auch der Wind im Laufe der Nachmittagsstunden immer weiter nachlassen. Weil aber das schöne Wetter so lockte, bin ich dann um 14 Uhr alleine in den Audi gestiegen und zum Boot gefahren. Unterwegs hatte ich wunderschönes Herbstwetter und nach dem Regen auch klare Sicht auf den Alpstein.
In Staad angekommen herrschte freundlichstes Herbstwetter und auch der Wind blies leicht.
Bald hatte ich das Boot parat, was natürlich alleine etwas länger dauert. Der Motor montiert, der Akku angeschlossen, Pinnenhebel eingebaut. Fender hoch und Vorleinen los. Lässt man sich viel Zeit ist auch das Ablegen aus der Box kein Problem.
Bei leichter Brise habe ich dann draussen vor dem Hafen die Segel gesetzt. Zunächst die Fock. Und dann das Gross. Wobei immer noch das Reff eingeknotet war, es also etwas länger dauerte, bis alles richtig stand. Aber mit der nötigen Ruhe ging alles problemlos ohne unnötige Umwege.
Schon bald lag das Boot stabil am Wind und ich konnte den Motor hochklappen. Sicherheitshalber habe ich die Badeleiter montiert um im Fall eines Überbordgehens wenigstens wieder ins Boot rein klettern zu können. Gut habe ich das aber nicht gebraucht. Draussen auf dem See hatte ich dann eine schöne stabile Briese zwischen 2 und 3 Bft. Der Dino hing willig am Wind, die Segel bauchig getrimmt erreichte er bald die 4 Knoten. So schön hatte ich es nicht erwartet. So im Wind wurde es dann aber auch schon merklich kühler, so dass ich mich auch die dicken Polster gesetzt habe und bald auch den Pullover und meine grüne Jacke angezogen habe.
Um nicht zu weit vom Hafen weg zu kommen, bin ich nur in der Bucht gekreuzt und habe das Seezeichen 3 umrundet.Der Wind drehte von West auf Nordwest und Norden. Ganz zum Schluss bei der Rückfahrt in den Hafen dann sogar auf Nordost. Ganz so wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte. Zwischendurch gab es immer mal wieder eine kleine Flaute in der das Boot nicht über 2 Knoten kam. Insbesondere wenn ich vor dem Wind oder mit halben Wind Höhe verlieren wollte, um wieder in Richtung des Hafen zurück zu kommen.Mit der Winddrehung in Richtung Norden war dann aber auch zum Schluss das Zurücksegeln am Wind kein Problem mehr.
Um 6 Uhr habe ich dann vor dem Hafen in den Wind gedreht und im Sonnenuntergang die Segel geborgen. Es wurde direkt merklich kühler. Gut hat mich die Arbeit an Bord gewärmt.
Nach dem die Segel geborgen, die Persenninge montiert waren, habe ich den Motor angestellt und bin mit Voller Kraft zurück in den Hafen gefahren. Bei 1000W Antriebsleistung erreicht der Dino eine Maximalgeschwindigkeit von 4.5 Knoten. Erstaunlich ist, dass bei 300W Antriebsleistung immer noch 3.3 Knoten erreicht werden. Im Hafen muss man dann den Motor bald auf 100W drosseln, um nicht zu schnell in die Box einzulaufen.
Zurück im Hafen musste ich das ganze Boot aufräumen und die neue Persenning montieren. Aber ganz in Ruhe ging das dann auch gut, wenn es auch deutlich länger dauert. Um 19:30 war der Dino perfekt versorgt und ich konnte mich wieder auf die Heimfahrt nach Embrach machen. In St. Gallen gab es in den Tunneln einen Stau, weil wegen Unterhaltsarbeiten die linke Fahrspur gesperrt wurde. Dies war frisch in Arbeit und die Verkehrslage hatte sich noch nicht eingespielt. Mit etwas Verzögerung erreichte ich dann um 20:40 Embrach, wo ich mich weiter über diesen gelungenen Segeltag freuen konnte.
Manchmal muss man einfach los fahren und die Wettervorhersage gar nicht weiter beachten.