Zum Inhalt springen

28. Juli: Von der Flaute zum Sturm

  • von

Unglaublich, wie schnell sich aus heiterem Himmel ein Sturm entwickeln kann.

um 17 Uhr ging die Starkwindwarnung an. 40 Blinklichter pro Minute. Bei dem Sonnenschein kaum zu erkennen. Und am Himmel nichts als Schönwetterwolken und der brennende Stern.

Trotzdem sind wir in den Nähe des Hafens geblieben. Um halb 6 nahm der Wind immer mehr zu. Der Dino beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit und Elke und Michael kreuzten vor dem Hafen.

Michael trimmte das Boot auf Starkwind: Segel flach, Achterliek spannen, Traveller jeweils nach Lee um die Krängung raus zu nehmen.

Das Beiliegen wurde ausprobiert: Fock bleibt Back stehen, das Gross pendelt im Wind. Die Pinne kommt auf die „???“ Seite oder bleibt einfach Mittschiffs stehen.

Rückfahrt im SturmAls uns nach einigem Kreuzen der Wind zu stark wurde, haben wir das Reff ins Gross gesetzt. Bei dem Wind dauerte dies zwar ein wenig, klappte aber im Grossen und Ganzen ganz gut.
Es war immer noch schönes Wetter, blauer Himmel. Von Starkwind oder Sturm nichts zu sehen.

Irgendwann aber fing es immer mehr an zu stürmen. Wir haben dann die Fock aufgerollt. Dies ging leider nicht so gut. Vielleicht liegt das daran, dass das Achterliek zu stark gespannt war oder auf dem Vorstag bzw. dem Fockfall noch zu viel Spannung war. Beides müssen wir unbedingt einmal ausprobieren.

Die Fock liess sich nicht ganz aufrollen, selbst mit viel Zug blieb noch ca. 1/4 stehen und killte im Wind.
Wir haben den Motor angemacht, das Gross geborgen und ins Schiff gelegt. Gut haben wir keine Dirk, so lässt sich das Gross gut ins Boot legen und mit zwei Bändern zusammenzurren.
Unter Motor ging es dann geradewegs zurück in den Hafen. Der Rest der Fock wurde als Segel genutzt und gab zusätzlichen Vortrieb.

Nebenstehend sieht man die Rückfahrt im Sturm:

Sicher und wohlbehalten kamen wir um 18:20 im Hafen an, auch der Weg in die Box war problemlos, dort machte uns sogar ein Kollege die Vorleinen fest.

Schnell wurden die Segel geborgen, die Segel-Persenninge montiert und die graue Persenning über das Boot gelegt. Schnell war auch innen das Boot aufgeräumt und wir schauten uns an der Seeseite des Hafens noch die grossen Wellen und den peitschenden Wind an. Inzwischen blinkte die Sturmwarnung.
Müde aber glücklich konnten wir dann wieder nach Hause fahren. Ein Abenteuer mehr in unserem Leben.

Lessons Learned:

  • Bei Starkwindwarnung sofort in Richtung Hafen aufmachen. Lieber dort in der Nähe des Hafens kreuzen, als zu weit weg sein.
    Ein Sturm am Bodensee kommt rasend schnell. Auch ohne drohende dunkle Wolken.
    Die Fock muss sich besser einrollen lassen.

Schreibe einen Kommentar