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09. August 2015: Endlich mal wieder richtig segeln

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Das Ziel unseres heutigen Vormittags auf dem Boot war, den Motor zu montieren, damit die Firma Hillebrand sich die Situation mit der Persenning anschauen kann. Vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit, dass sich etwas Wind im Segel verfängt und das Boot vorwärts treibt. Und sonst fahren wir einfach unter Motor raus und baden ein wenig und fahren dann alsbald zurück.
So der Plan.

Und nun zur Realität:
2015-08-10 TourIm Hafen angekommen erwartete uns ein in den Seilen hängender Dino, weil der Wasserstand des Sees schon einen Meter gefallen war. Hinten musste dringend Entlastung geschaffen werden, damit die Klampen keinen Schaden nehmen.
Insgesamt war das Boot durch die 4 Wochen nichtbenutzung sehr verdreckt. Es hatte sich viele Spinnweben (aussen, aber zum ersten Mal auch grossflächig innen) angesammelt. Ausserdem hatten sich die Birkenpollen in alle Ritzen gedrückt.
Weil es aber windete, beschlossen wir zuerst einmal nicht zu putzen, sondern schnellstmöglichst in den Wind zu fahren.
Elke montierte den Motor, Anna machte die Fock parat, Michael verräumte alles und schon ging es raus aus dem Hafen.

Draussen haben wir sehr früh die Segel gehisst. Dabei verhedderte sich sofort das Grossfall, weil es noch um den Mast gewickelt war. Michael hatte kontrolliert, aber es vermutlich wegen des Gegenlichts nicht richtig sehen können.

Kaum stand das Gross korrekt, merkten wir beim Ausrollen der Fock, dass sich diese nicht komplett aufwickeln lies. Wir mussten also bei 3 Windstärken vorne auf dem Boot rumturnen, die Fock einfangen, bündeln, die Schot rausknoten, die Fock los wickeln in die richtige Richtung, die Schot reinknoten und alles wieder parat machen. Gut hatten Anna und Michael 4 Hände und hilfreiche Kommentare von der Steuerfrau.

Bald war es aber dann geschafft und der Dino beschleunigte unter Vollzeug auf 6 Knoten. Der Motor wurde hochgeholt und ausgestellt und wir genossen unser stabiles und schnell segelndes Boot bei Top-Wetter.

Super, Super, Super!

IMG_2727Gegen 13 Uhr lies der Wind dann das erste Mal nach und wir beschlossen, in Richtung Hafen zurück zu kehren. Kurz vor der Hafeneinfahrt kam Michael noch die Idee: „Wollt ihr nicht noch schwimmen?“. Und ehe wir uns versahen war Elke umgezogen und ins Wasser gehüpft. Unversehens mussten wir daher schnell ein FÜB („Frau über Bord“)-Manöver fahren. Und bald schon hatten wir sie hinten an der Leiter als lebenden Schleppanker. IMG_2733Der Wind war aber glücklicherweise nicht wirklich zusammen gebrochen und so konnten wir alle drei abwechselnd dieses unvergessliche Erlebnis in dem warmen Wasser geniessen.

Was wir dabei jedoch auch gemerkt haben: Ab einer Bootsgeschwindigkeit von ca. 3 Knoten ist es fast unmöglich, die Füsse so weit auf die Leiter hoch zu heben, dass man wieder in das Boot einsteigen kann. Ausserdem muss man sicherstellen, dass wenn man ohne Leine ins Wasser springt, jemand an Bord ist, der das MOB oder FOB gut uns sicher fahren kann.

An dieser Stelle ein grosses Kompliment an die Frauens an Bord. Bei Michaels erstem Badegang klappte das MOB so hervorragend, dass es keine Verbesserungsvorschläge mehr gibt.

😛 Ein grosses Kompliment !   😛   😀

Lessons Learned:

  • Der Motor sollte mit einem Drehrichtungskleber beschriftet werden.
  • Die Fock sollte vor jedem Auslaufen einmal entrollt und aufgerollt werden, damit die Aufrolllänge draussen stimmt.
  • Das Grossfall darf sich auf keine Fall um den Mast wickeln. Unbedingt jedesmal kontrollieren, bevor das Gross angeschlagen wird.
  • Die Befestigungseinrichtung des Gross mit der selbstgenähten Leine hat sich in der Praxis nun sehr bewährt.

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