Quelle: H-Boot Trimmanleitung
Generell ist jegliche Ruderlage eine Bremse für das Boot, da das Ruder in dieser Stellung Druck auf die umfließende Wasserströmung ausübt. Nur ein leichter Ruderdruck (ca. 3-4 Grad Ruderlage) ist von Vorteil, weil er hydrodynamischen Auftrieb am Ruder erzeugt und das Boot mehr Höhe läuft.
Zu starker Ruderdruck wird dadurch erzeugt, daß der Angriffspunkt des Vortriebs aus der Mittschiffslinie nach außen wandert und dadurch das Schiff drehen will, wie bei einem seitlich angebrachten Außenborder.
Diese Verlagerung nach außen entsteht durch Krängung.
Können Sie dies durch Ausreiten nicht mehr kompensieren, müssen Sie „abpowern“. Leichte Mannschaften müssen früher „abpowern“ als schwere Crews. Beim Wenden und winddrehungsbedingten kleinen Kursänderungen bremst zu abruptes Ruderlegen.
Gehen Sie daher mit Ihrem Ruder behutsam um und vermeiden Sie eckige Ruderbewegungen.
Auf Raumkursen passiert es manchmal, dass man bei Starkwind nicht mehr steuern kann, da das Ruder einen „Spin out “ ähnlich wie beim Surfen erlebt. Das Boot hält den anfangs noch den Kurs, doch Sie spüren keine Reaktion mehr auf die Ruderbewegungen. Mit anderen Worten, die Strömung am Ruder ist abgerissen. Da hilft nur jerk steering: „Das ist ein- oder mehrmals ruckhaft an der Pinne zu reissen, um die Strömung wieder zum Anliegen zu bekommen. Die Erfahrung zeigt: meistens kann man auf diese Weise einen unabwendbaren erscheinenden Sonnenschuss vermeiden.