Das Cunnigham ist eine Kausch am Vorliek des GrossSegels (ca. 20 – 30 cm über dem Hals), durch die der Cunninghamstrecker läuft. Mit dem Cunninghamstrecker kann das Vorliek des Grossegels gestreckt werden.
Das Cunnigham wirkt im Prinzip wie ein „Großfall von unten“. Es hat auf das Profil den gleichen Einfluß wie das Grossfall. Der erhebliche Vorteil liegt darin, daß beim Dichtholen nicht gegen den Zug von Grosschot und Baumniederholer angezogen werden muss. Insbesondere wenn zur Kraftübersetzung eine Talje eingesetzt wird, muss für den gleichen Trimmeffekt nur ein Bruchteil der Kraft aufgewendet werden.
Für den richtigen Trimm des GrossSegels muss u.a. auch das Vorliek vom GrossSegel gestreckt werden. Mit Hilfe des Cunninghamstrecker wird das Segel flacher getrimmt. Außerdem verschiebt sich der Bauch im Segel weiter nach vorne in Richtung Mast.
Auf unserem H- Boot ist der Cunningham das gelbe Seil.
Beim Spannen des Cunningham spannt sich das Vorliek des Grossegels.
Fixme fixme Frage: Der Niederholer hält den Baum unten, Cunningham spannt das Vorliek (Wobei mir unklar ist, warum man das VL nicht auch über das Fall spannen kann….)Über das Fall werden Vor- und Achterliek gespannt. Mit der Cunningham nur das Vorliek und der Baum bleibt unten, dadurch wird der Bauch von achtern her flacher.
Kritik
Auf einigen Segelseiten wird Kritik am Cunningham laut. Es wird behauptet, dass der Cunningham trotz Kraftübersetzung beim Einsatz einer Talje kaum effektiv gegen die - gerade bei starkem Wind - großen Windkräfte im GrossSegel das GrossSegel trimmen kann.
Cunningham Einstellung | Durchsetzen | Fieren |
---|---|---|
Ziel | Spannen des Vorlieks | Entspannen des Vorlieks |
Bauch im GrossSegel | nach vorne | nach hinten |
GrossSegel wird | flacher | bäuchiger |
Windstärke | stärkerer Wind | schwächerer Wind |
Windrichtung | Am Wind Kurse | Raumwindkurse |
Gurtband beim Cunningham um dem Mast
Quelle: H-Boot Trimmbuch
Über 2 Bft. binden wir jedoch Leine, besser ein verstellbares Gurtband (siehe Bild) durch das Cunninghamauge um den Mast herum, um das Segel in diesem Bereich an der offenen Nut nach vorne zu halten. Zudem wird auch verhindert, daß das Tuch bei starker Mastbiegung nicht seitlich von der Nut wegwandert. Leichter Cunninghamzug wird ab 2.5 Bft gefahren, ab 3.5 Bft wird zunehmend mehr Zug auf das Cunninghamhole gegeben, so daß die Falten hinter dem Mast gerade verschwinden. Über 5 Bft kann man schon viel Zug geben. Aber auch bei Cunninghamzug empfehlen wir das Auge nach vorne um den Mast zu fixieren, wie auf nebenstehender Skizze zu sehen ist.
Auf den Jollen war der Baum mittels des verschiebbaren Lümmelbeschlag höhenverstellbar und konnte zum Spannen des Grosssegelvorlieks nach unten gezogen werden.