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Beiliegen

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Beiliegen

Dazu wird mit dem Boot eine Wende gefahren, die Fock jedoch nicht rüber geholt: „ die Fock bleibt back stehen…“ . Mann/Frau wendet etwas weiter als bis hart in den Wind und legt dann die Pinne komplett zu anderen Seite.

Liegt das Boot dann stabil, hat man genügend Zeit und Ruhe, um das Gross - auch alleine - zu bergen.

Was

Beiliegen ist die stabile Lage eines Segelbootes, die sich aus dem Manöver Beidrehen ergibt.

Warum

Zum Zwecke der Verlangsamung oder des Anhaltens in einer möglichst ruhigen Lage.

Beim Beiliegen liegt das Schiff unter voller Beseglung stabil und treibt quer über die Lee-Seite ab.

Wie

Dazu wird mit dem Boot eine Wende gefahren, die Fock jedoch nicht rüber geholt: „ die Fock bleibt back stehen…“ . Mann/Frau wendet etwas weiter als bis hart in den Wind und legt dann die Pinne komplett zu anderen Seite.

Zweck

Beigedreht wird, um Personen oder Gegenstände von einem Fahrzeug zu einem anderen zu übernehmen, um über Bord gegangene Personen oder Gegenstände aufzunehmen, um stürmisches Wetter mit starkem Wind und hohem Wellengang abzuwettern oder auch um seemännische oder medizinische Arbeiten bei möglichst ruhiger Schiffslage zu erledigen.

Das Manöver eignet sich hervorragend zum Reffen des Großsegels.

Vorgehensweise

beiliegenBei einem Segelboot kann das Beidrehen, und über längere Zeit das Beiliegen, durch eine besondere Stellung der Segel erreicht werden. Dabei wird eine Wende ausgeführt, die Fockschot aber nicht losgemacht, so dass die Fock back steht. Die Fock wechselt somit nicht die Seite, wie es bei der Wende ansonsten sein soll. Gleichzeitig wird das Großsegel gefiert und das Ruder etwas nach Luv gesetzt (Pinne nach Lee). Dadurch soll erreicht werden, dass das Boot anluvt.

Durch das Anluven dreht sich das Boot in den Wind solange, bis das back stehende Vorsegel das Boot bremst und das Großsegel im Windschatten des Vorsegels steht. Die Fahrt ist aus dem Boot genommen. Dadurch, dass das Boot keine Fahrt durch das Wasser macht, ist das Luv stehende Ruderblatt nicht mehr umströmt und hat in dieser Phase keine Ruderwirkung mehr. Das Anluven endet in diesem Moment.

Nun wirkt das back stehende Vorsegel und bewirkt eine Leegierigkeit. Das Boot fällt ab. Das Abfallen hält so lange an, bis das Großsegel wieder aus dem Windschatten des Vorsegels gedreht ist und das Boot wieder Fahrt aufnimmt. Nun wird das Ruderblatt wieder umströmt, erhält die Wirkung zurück und lässt das Boot anluven. Diese sich wiederholende Bewegung hält während des gesamten Beiliegens an. Durch die enorme Abdrift nach Lee und die oszillierende Bewegung des Bootes wird sehr viel Windenergie aufgenommen, die Ruhe an Bord bringt. Diese große Ruhe an Bord wurde auch als Überlebensstrategie bei schweren Stürmen erfolgreich angewandt.

In der Praxis ist die Schiffsbewegung beim Beiliegen stark abhängig von Wind- und Wellenverhältnissen, Segelarten, Schiffstyp und Takelung. Normalerweise treiben Segelschiffe dabei mit ein bis zwei Knoten langsam leewärts.

Beenden des Manövers

Zum Beenden des Beiliegens wird die back stehenden Fock freigegeben und auf der anderen Seite dichtgeholt. Die Großschot wird ebenfalls dichtgeholt, bis das Schiff wieder Fahrt aufnimmt und manövrierfähig wird. Danach kann der gewünschte Kurs angelegt werden.

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