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20. Oktober 2016: Herbstsegeln zu Dritt

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Für den Nachmittag sagte der Wetterbericht stabilen Westwind und Sonnenschein an.

Grund genug für Michael, sich den Nachmittag frei zu nehmen. Elke und Anna hatten noch Ferien und kamen mit. Schon in Embrach schien die Sonne und die begleitete uns den ganzen Weg über die Autobahn bis nach Staad. Dort fanden wir einen niedrigen Seepegel aber beste Verhältnisse vor.

Anna und Michael kontrollierten das Vorsegel und Anna entschied, die Fock runter zu lassen um sie oben an der Aufhängug korrekt auszurichten.

Anschliessend klappte alles wie geschmiert.

Draussen auf dem See erwarteten uns mittelhohe Wellen mit vereinzelten Schaumkrönchen. Wir hatten stabilen Wind mit mit 4 Bft aus West.

Schon in der Hafenausfahrt konnte wir daher die Rollfock auf der Steuerbordseite ausrollen. Diese machte dann auch zugleich den Motor überflüssig.

Als wir genug weit draussen waren, machten wir uns daran, das Gross zu hiessen. Als Allererstes zog Elke den Motor hoch. Dann haben wir uns auf Elkes Wunsch hin entschieden, zunächst einmal das Reff rein zu hängen. Dies klappte auch zunächst ganz gut. Aber weil sich das Boot nur schlecht in den Wind stellen liess, war es zwar kein Problem, das Gross hoch zu ziehen. Da aber immer Wind im Segel stand, liess sich die Reffleine nicht genügend spannen. Auch das Abnehmen des Spibaumes vom Baum brachte keine Besserung. Es lag daran, dass der Wind zu sehr ins Segel drückte und wir nicht genügend dagegen ziehen  konnten. Zunächst banden wir die Reffbänsel also einmal so fest, aber es entstand ein Bauch unten im Segel, der bei diesem Wind nicht gewünscht war.

Erst als wir später dann das  Grossfall wirklich einmal im Aufschiesser  zusätzlich etwas lockerten, konnte wir plötzlich relativ gut das Segel nach hinten ziehen, bis die Reffkausch in ihrer optimalen Position stand. Das Segel stand plötzlich ganz schön flach und mit den Reffbändseln liess sich das überschüssige Segel wunderbar flach auf den Baum binden.

So „schön“ gerefft liess es sich dann vortrefflich segeln.

Lesson Learned für das Reffen

1) Beim Reffen lieber den Motor nutzen, um sicher im Wind stehen bleiben zu können.

2) Beim Runterziehen des Segels mit der Reffleine auf jeden Fall das Grossfall etwas entlasten, damit nicht gegen das Grossfall gezogen werden muss.

2016-10-20Wir machten durch kreuzen gegen den Wind aus West Höhe gut, bis wir dann irgendwann vor Rorschach kreuzten. Nach ca. 1 Stunde liess der Wind dann etwas nach. Als wir das auch durch fehlende Schaumkrönchen auf den Wellen bestätigen konnten, entschieden wir uns, das Reff auszubinden. Das war natürlich mit unserem eingespielten Team kein Problem. Elke stellte das Boot in den Wind. Grossfall lösen, Reffkausch am Mast aushängen, Gross komplett mit dem Grossfall nach oben ziehen, die Reffleine komplett lose lassen und alle Fallen und Leinen wieder aufschiessen. Und schon konnten wir in der wunderbaren Abendsonne bis vor den Hafen nach Rorschach segeln. So nah waren wir dem Ufer an dieser Stelle noch nie gewesen.

Anna nutze das tolle Licht und machte eine Unmenge an Fotos. Und Elke und Michael strahlten um die Wette.

Aber es wurde langsam kalt. Obwohl wir alle drei zusätzlich unsere Segelsachen angezogen hatten. Also machen wir uns mit halben Wind über die von hinten aus Westen auflaufenden Wellen surfend mit 7 Knoten zurück auf den Weg zum Hafen Hörnlibuck.

Vor dem Hafen haben wir die Situation begutachtet und sind dann unter Vollzeug in den Hafen eingelaufen. Zwischen den ersten Seezeichen angekommen hatten wir immer noch 5.5 Knoten Geschwindigkeit. Sicherheitshalber öffneten wir die Segel ein wenig und Anna steuerte zielsicher mit 4 Knoten in den Hafen. Das Anlegemanöver in die Box klappte, als ob Anna noch niemals etwas anderes gemacht hätte.

Schnell haben wir dann das Boot ausgeräumt, abgedeckt und uns dann auf den Weg zurück nach Embrach gemacht.

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