Die Rumpfgeschwindigkeit ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit des vom Schiff selbst erzeugten, aus Bug- und Heckwelle bestehenden Wellensystems. Mit zunehmender Geschwindigkeit nimmt die Wellenlänge der Bugwelle zu, bis sich Bug- und Heckwelle überlagern und das Schiff zwischen seiner Bug- und Heckwelle „gefangen“ ist.
Die Tatsache, dass die Rumpfgeschwindigkeit nur von der Wasserlinienlänge abhängt, ist der Grund, warum größere Schiffe – bei entsprechend starkem Antrieb durch Wind oder Motorleistung – in Verdrängerfahrt höhere Geschwindigkeiten erreichen können als kleinere Schiffe. Dies spiegelt sich in der Redewendung „Länge läuft“ wider.
Die Rumpfgeschwindigkeit wird dann erreicht, wenn sich die Heckwelle unmittelbar hinter dem Heck des Boots ausbildet.
Das Boot ist in dem von ihm erzeugten Wellensystem zwischen Bugwelle und Heckwelle gefangen.
Selbst wenn die Segelfläche signifikant vergrössert wird oder der Wind extrem zunimmt, kann die Rumpfgeschwindigkeit nicht überschritten werden.
Die Rumpfgeschwindigkeit kann auch mit mehr Motorleistung nicht überschritten werden. Ein stärkerer Motor als der von uns eingesetzte 4 kW Aussenborder würde das Boot auch nicht schneller machen.
Die einzige wirkliche Möglichkeit, die Rumpfgeschwindigkeit eines Bootes zu überschreiten, ist die Gleitfahrt von schnellen Motorbooten mit flachem Rumpf. Segelboote können aufgrund ihrer Rumpfform nicht Gleiten.
Berechnung
Die Rumpfgeschwindigkeit errechnet sich aus der Quadratwurzel der Wasserlinienlänge multipliziert mit einem Faktor.
Rumpfgeschwindigkeit | |
---|---|
[in Knoten] | = 2.43 * Wurzel (LWL) |
[in km/h] | = 4.5 * Wurzel (LWL) |
für unser Boot ergibt sich mit 6.3 m langer Wasserlinie (LWL = 6.3 m) :
Rumpfgeschwindigkeit H-Boot | ||
---|---|---|
in [km/h] | = 4.5* Wurzel(6.3) = 4.5 * 2.5 | = 11.3 km/h |
in [kn] | = 2.43* Wurzel(6.3) = 2.43 * 2.5 | = 6.1 kn |
Quelle: Teile des Textes und die Formel: Wikipedia