Bise, frühherbstliche Temperaturen (mit Föhnunterstützung bis zu 17 Grad), Freitag Nachmittag, Sonne.
Was wollen wir mehr.
Michael nimmt einen halben Tag Ferien, Anna kommt rechtzeitig von der Uni und bringt ihre Dozentin Katja mit.
Wir treffen uns alle um kurz vor Eins in Wiesendangen und sind dann um 13:50 in Staadt.
Beim Eintreffen am See zeigt sich schon, dass Bise herrscht, aber in de Bucht vor Staadt hat es keinen Wind. Der See ist spiegelglatt.
Schnell haben wir das Boot parat gemacht. Es ist voll Birkenpollen, aber nur wenige Spinnen.
Der Wasserstand ist heute mit 339m Pegel Konstanzmehr als einen Meter niedriger als beim letzten Höchststand. Gut sind wir hier und können die Festmacherseile neu befestigen.
Mit dem Motor lassen wir uns aus der Box ziehen und sind bald auf dem See.
Der SpeedPuck geht nicht. Auch das zeitweise entnehmen der Batterien hilft nicht.
Erst nach 10 Minuten gelingt es, ihn wieder anzuschalten.
Kaum haben wir draussen die Segel gesetzt nimmt der Wind auch schon zu. Zunächst 3 Bft, dann 4. Der Dino beschleunigt hart am Wind auf 6.5 und mehr Knoten und wir strahlen über beide Backen. In der Ferne gehen die Starkwindwarnungen an, wir lassen uns aber nicht beirren.
Aber es hat relativ hohe Wellen, die uns über das Deck hinweg nass spritzen. Aber der Dino zieht unbeirrt mit etwas halben Wind seine Spur Richtung Arbon. Wie auf Schienen.
Und wir freuen uns, bei diesem Sonnenschein und so tollem Wind noch ein so perfektes Oktoberabenteuer zu geniessen.
Nach der ersten Wende fahren wir auf fast 180° gekehrtem Kurs wieder zurück.
Und nach etwas mehr als einer Stunde haben wir genug. Es wird Zeit, an die Rückkehr zu denken.
Anna versucht, hoch am Wind zurück zum Hafen zu kommen, aber das gelingt bei diesen Verhältnissen nicht ganz. Wir müssen noch einmal Wenden und Höhe laufen, bis wir dann den Hafen im Lee von uns haben.
Wir rollen die Fock ein, oben flattert aber doch noch ein Stück laut im Wind. Sie rollt zwar sehr gut auf, aber bei diesen Bedingungen bleibt leider immer noch ein Stück Tuch flatternd im Wind stehen. Wir fahren mit knatterndem Segel nur mit dem Gross in Richtung Hafen.
Direkt vor dem Hafen fahren wir noch einmal in den Wind und nehmen auch das Grosssegel herrunter, lassen es aber im Boot liegen. Der Torqueedo schiebt uns dann in den Hafen. Dort herrscht so wenig Wind, dass wir eigentlich auch hinein gesegelt hätten können.
Das Einparken in die Box gelingt Michael nur mangelhaft. Zu wenig Übung dieses Jahr. 🙁
Wir räumen alles auf, verpacken das Boot wieder unter der Persenning und machen uns auf den Heimweg.
Auf dem Rückweg schauen wir am Trailer vorbei, um das Bodenbrett noch einmal auszumessen. Michael hat schon Ersatz gekauft, dass er dann morgen zusägen kann.